Nepal
Sicherheitshinweis vom Auswärtigen Amt: Stand: 08.08.2014 Unverändert gültig seit: 04.08.2014 Aktuelle Hinweise Auf Grund des Erdrutsches im nordöstlich von Kathmandu gelegenen Distrikt Sindhupalchowk und den daraus resultierenden Überflutungen ist die einzige Straße zwischen Nepal und China, der Araniko Highway, zurzeit unpassierbar, Überlandreisen von und nach China sind daher momentan nicht möglich. Auch entlang dieser Straße gelegene touristische Ziele sind im Moment nicht erreichbar. Bisher ist nicht abzusehen, wann diese wieder erreicht werden können. Landesspezifische Sicherheitshinweise Die innenpolitische Lage hat sich nach den erfolgreichen Wahlen im November 2013 stabilisiert. Gleichwohl sind Reisende in Nepal besonderen Unwägbarkeiten ausgesetzt. Reisende sollten sich über die aktuelle Lage informiert halten, sich potentielle Gefährdungen bewusst machen und die folgenden Hinweise beachten: In der jüngeren Vergangenheit sind landesweit und auch in Kathmandu Bombenanschläge verübt worden. Im Februar 2012 ereignete sich im Regierungsviertel von Kathmandu (âEuroSingha Durbar") eine Bombenexplosion, bei der mehrere Menschen ums Leben kamen. Im April 2012 explodierte während eines friedlichen Sitzprotestes ein Sprengsatz in der Stadt Janakpur (im südöstlichen Nepal) mit ebenfalls mehreren Toten und Verletzen. Es wird daher zu äußerster Vorsicht geraten, vor allem bei bekannten Sehenswürdigkeiten. Große Menschenansammlungen sollten gemieden werden. Im Terai (Grenzgebiet zu Indien) agieren weiterhin zahlreiche bewaffnete Gruppierungen in wechselnder Intensität. Im März 2011 explodierten dort vier Sprengkörper in öffentlichen Verkehrsmitteln (Mini-Busse). Ein Mensch wurde getötet und 44 weitereÂverletzt. Es wird empfohlen, von der Benutzung öffentlicher Busse in der Terai-Region abzusehen. Von Reisen in das südöstliche Terai wird abgeraten. Bandhs/ Streiks Trotz der inzwischen stabileren politischen Lage ist immer wieder mit der Ankündigung von Protestaktionen sowie lokalen oder landesweiten Streiks seitens der verschiedenen politischen Gruppen und Organisationen zu rechnen. Bereits in der Vergangenheit kam es in ganz Nepal wiederholt zu größeren politischen Kundgebungen, General- und Transportstreiks und anderen Aktionen als Druckmittel politischer Kräfte. Grundsätzlich muss in Nepal jederzeit mit âEuroBandhs" (Zwangsstreiks jedweder Art), auch im Kathmandu-Tal, und Blockaden/Straßensperren gerechnet werden, die kurzfristig ausgerufen bzw. organisiert und manchmal auch gewaltsam durchgesetzt werden. Letzteres gilt auch für sog. Transportstreiks. Eine unverbindliche Übersicht einiger geplanter âEuroBandhs" ist auf Externer Link, öffnet in neuem Fensterwww.nepalbandh.com einsehbar. Nach den bisherigen Erfahrungen können diese Protestaktionen das öffentliche Leben empfindlich stören bzw. lähmen und zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Gefahr für Leib und Leben führen. Straßen âEuro“ auch Hauptverkehrsstraßen - werden häufig tagelang u.a. mit brennenden Reifen blockiert und sind damit unpassierbar, touristische Ziele bzw. Flughäfen können nur mit großen Zeitverzögerungen erreicht werden. Das Nepal Tourism Board bemüht sich âEuro“ sofern es die Sicherheitslage zulässt âEuro“ Shuttle-Busse zum Flughafen zu betreiben. Nähere Informationen dazu gibt die Touristenpolizei am jeweiligen Aufenthaltsort. Es wird empfohlen, jegliche Demonstration zu meiden. Während der Streiks sind Reisen auf dem Landwege nicht oder nur unter schwierigen Bedingungen möglich. Der Flugverkehr ist von den Bandhs in aller Regel nicht betroffen, evtl. aber der Zu- und Abgang zu den Flughäfen. Es ist ferner zu beachten, dass während der Ausgangssperren und Streiks teilweise auch keine Ambulanzfahrzeuge fahren, Krankenhausmitarbeiter nicht erreichbar sind und in dieser Situation auch in Notfällen keine Hilfe durch die Botschaft geleistet werden kann. Immer wieder belastet die unzureichende Versorgung mit Treibstoff und LP-Gas die Hauptstadt und das Kathmandu-Tal. Die Transport- und Versorgungsmöglichkeiten sind daher eingeschränkt. Reisen über Land Infolge der nicht immer störungsfreien Kommunikation können sich in Notfällen erhebliche Schwierigkeiten ergeben, weil Hilfeleistungen nicht rechtzeitig organisiert werden können. Es wird auch darauf hingewiesen, dass Rettungsflüge wetter- und tageszeitbedingt nicht immer rechtzeitig durchgeführt werden können und Rettungshubschrauber nicht in alle Höhen und Landesteile fliegen können. In den Terai-Distrikten dauern Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen politischen Gruppierungen und den Sicherheitskräften weiter an. Es ist davon auszugehen, dass Anschläge und Gewaltaktionen durch verschiedene Gruppierungen im Terai nicht abnehmen. Im Terai und anderen Gebieten, auch Kathmandu, sind vereinzelt auch Fahrzeuge von Diplomaten und internationalen Organisationen Ziel von Angriffen gewesen und Ausländer bedroht worden. An den Grenzübergängen zu Indien kann es auf Grund der instabilen politischen Situation sowohl auf südnepalesischer als auch auf nordindischer Seite zu Verzögerungen beim Grenzübertritt kommen. Kriminalität Auf Grund der politischen Instabilität und der Unzuverlässigkeit des Rechtssystems ist eine steigende Gewaltbereitschaft und Kriminalität im ganzen Land feststellbar. In touristischen Regionen sind häufiger Taschendiebstähle vorgekommen, in abgelegeneren Gebieten auch durch vorbeifahrende Motorradfahrer. Frauen wird empfohlen, nach Einbruch der Dunkelheit besonders vorsichtig und ständig mit Begleitung unterwegs zu sein. In den vergangenen Jahren haben mehrere ausländische Touristinnen Vergewaltigungen in Thamel, dem Touristen-Viertel Kathmandus, sowie in den in Kathmandus südlicher Nachbarstadt Patan gelegenen Vierteln Sanepa und Jawalakhel angezeigt. Es wird aus diesem Anlass empfohlen, nach Einbruch der Dunkelheit besonders vorsichtig und ständig mit Begleitung unterwegs zu sein. Kriminelle Organisationen und andere Gruppierungen erpressen in vielen Landesteilen nationale und internationale Organisationen, Geschäftsleute und Einzelpersonen und setzen Forderungen mit Gewalt durch. Auch Trekking-Touristen sind gelegentlich Ziel derartiger âEuroSpenden-Erpressungsversuche". Ein ortskundiger Führer kann in solchen Fällen deeskalierend wirken. Im Umgang mit staatlichen Sicherheitskräften ist zu beachten, dass in Nepal teils ein anderes Rechtsverständnis besteht. Nachgiebiges Auftreten wird daher angeraten. Naturkatastrophen Während der von Juni bis Anfang Oktober andauernden Monsunzeit entstehen in ganz Nepal immer wieder Reisebehinderungen durch plötzlich auftretende Überschwemmungen (insbesondere im Grenzgebiet zu Indien) und Erdrutsche, die auch die Hauptreisewege betreffen können. Das Himalaya-Gebiet gilt insgesamt als stark erdbebengefährdet. Der Mangel an angemessener Notfallvorsorge, insbesondere in Bezug auf medizinische Einrichtungen und generelle Notfallausstattungen, wird die fatalen Auswirkungen eines starken Erdbebens in Nepal und besonders dem Kathmandu-Tal vermutlich noch verstärken. Es wird daher empfohlen, sich vor Anreise auf die Möglichkeit eines Erdbebens vorzubereiten und mit den Verhaltensregeln vertraut zu machen. Hinweise für Trekking-Touren Es wird dringend empfohlen, nicht alleine zu trekken. Die gesundheitlichen Risiken sind in den höher gelegenen Gebieten sehr hoch. Auch kam es in der Vergangenheit zu Übergriffen gegen alleinreisende Trekker. Weiterhin wird empfohlen, nur bekannte Routen zu begehen, in Gruppen zu bleiben, ausschließlich seriöse Agenturen und Führer zu nutzen sowie vor Aufsuchen abgelegener Gebiete aktuelle Informationen über die Sicherheitslage einzuholen (z.B. bei der Deutschen Botschaft in Kathmandu, Tel.: +977-1-4412786; Fax: +977-1-4416899; E-Mail: info@kathmandu.diplo.de Âoder bei Reiseveranstaltern) und eine Registrierung bei der Botschaft unter Angabe der Trekking-Route und der Versicherungsdaten bzw. der evtl. Mitgliedschaft in einer Rettungsfluggesellschaft vorzunehmen. Die Registrierung kann maximal 10 Tage vor Ihrer geplanten Reise unter Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://service.diplo.de/registrierungav vorgenommen werden. Unterschätzen Sie auch beim Trekking nicht die Risiken der Höhenkrankheit und steigen Sie bei den ersten Anzeichen (Übelkeit, Kopfschmerzen oder Atemnot) ab. Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit kommt in der Regel jede Hilfe zu spät. Ebenso ist zu bedenken, dass Helikopter-Rettungsflüge wetter- und tageszeitbedingt nicht immer sofort durchgeführt werden können. Das Auswärtige Amt verweist hierzu auf das Merkblatt zur Höhenkrankheit. Alle Trekker müssen ein gültiges TIMS-Certificate (Trekkers' Information Management System) vorweisen, das von den TIMS-Stellen des Nepal Tourism Board (NTP) bzw. der Trekking Agents Association of Nepal (TAAN) sowohl für Trekker, die mit einer Agentur reisen (Gebühr 10 US-Dollar) als auch für Individual-Trekker (Gebühr 20 US-Dollar) Âausgestellt wird. Die Gebühr muss zum aktuellen Wechselkurs in nepalesischen Rupien entrichtet werden. Reiseagenturen, die diesen Verbänden nicht angehören, müssen die Zertifikate bei NTB bzw. TAAN einholen. Gelegentlich werden die Zertifikate von hilfsbereiten Vermittlern ausgefüllt. Da jeder Tourist für den Inhalt seiner Genehmigung selbst verantwortlich ist, gilt es, auf eine korrekte Ausfüllung zu achten. Nähere Informationen sind erhältlich bei NTB, Tel. 00-977-1-422 57 09, E-mail: mediacenter@ntb.org.np Wiederholt kam es zu Erpressungen von Trekkern, die mit frei angeheuerten Trägern ohne Versicherungsnachweise für die Träger unterwegs waren. Das Einschalten einer verlässlichen Reiseagentur und das Mitführen der entsprechenden Zahlungsnachweise beugen rechtlichen Schwierigkeiten vor. Krisenvorsorgeliste Alle Reisenden haben die Möglichkeit sich im elektronischen Meldesystem des Auswärtigen Amts (Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://service.diplo.de/registrierungav) anzumelden. Hierüber werden im Bedarfsfall Sicherheitshinweise versandt. Auch sollten dort Informationen zu möglichen Ansprechpartnern in Deutschland sowie Angaben zur Mitgliedschaft bei einer Rettungsfluggesellschaft und die Reisekrankenversicherung hinterlegt werden. Insbesondere Reisenden, die nicht Teil einer Pauschalreisegruppe sind wird geraten, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Pauschalreisende werden ggfs. über die Reiseveranstalter über die Sicherheitslage im Reiseland informiert. |